Corona-Tagebuch


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Tagebuch in Zeiten von Corona

 

Ab sofort möchte ich- wenn es die Zeit erlaubt - Wichtiges und Unwichtiges, Schönes und Trauriges rund um den Lichtblick berichten. Einfach öfters mal reinschauen, vielleicht gibt es Neuigkeiten:

Freitag, 3. April:

Gestern hatten wir einen kleinen Artikel in der "Rheinpfalz" veröffentlicht, und auch Antenne Pfalz berichtete:


"Lichtblick": Geänderte Öffnungszeiten der Lebensmittelausgabe und Köchin/Koch gesucht

Der "Lichtblick" teilt mit, dass die Lebensmittelausgabe sehr gut angenommen wird. Da die Einrichtung jedoch freitags sehr viele Lebensmittel erhält, werden die Ausgabetage ab sofort wie folgt geändert:

Von Dienstag bis Freitag in der Zeit von 13.30 Uhr bis 14.30 Uhr im Hof des Lichtblicks, Amalienstraße 3. In der Karwoche findet eine Lebensmittelabgabe zusätzlich am Samstag, 11. April von 11 Uhr bis 13 Uhr statt . Am 10. April ( Karfreitag) gibt es keine Ausgabe.

Auch das Mittagessen wird täglich von ca. 40 bis 50 Frauen und Männer angenommen. Da jedoch einige ehrenamtlich Tätige zur Zeit pausieren, sucht die Einrichtung dringend nach Unterstützung der Köchin.

Vielleicht gibt es auch eine Gaststätte, die sich bereit erklärt, vor Ort zu kochen. Der Lichtblick erstattet gerne die Kosten und holt das Essen auch ab.

Und die Resonanz war riesig. Bis nachmittags hatten zwei Gaststätten, eine Großküche (also nicht die Betriebe selbst, sondern MitarbeiterInnen davon) und 3 Frauen und Männer angerufen. Die Großküche und die Gaststätten würden gegen Unkostenerstattung kochen, d.h. wir müssten täglich ca. 150,00€ aufbringen, denn wir haben zur Zeit mindestens 40 Essen.

Das geht vielleicht einmal, aber natürlich nicht regelmäßig. 

Jetzt haben wir die Idee, Patinnen und Paten zu suchen, die uns ein Mittagessen spendieren. Das kostet dann so ca. 150,00 für 40 Portionen und es gibt sogar noch eine Spendenquittung dazu.

Da ist nicht nur uns geholfen, sondern ein wenig auch den Firmen, die uns bekochen.

 

Heute hatten wir 49 Mittagessen !

 

Kommende Woche werden wir die Lebensmittelausgabe an folgenden Tagen durchführen: Dienstag bis Donnerstag von 13.30 Uhr bis 14.30 und Karsamtag, den 11. April von 11 Uhr bis 13 Uhr.

Die Nachfrage nach Lebensmittel ist riesig und wir fahren mittlerweile auch nach Bad- Dürkheim, um dort Waren abzuholen.

Heute haben wir von der Stadt 1 Kühltruhe und einen Kühlschrank erhalten, jetzt können wir auch einige Waren einfrieren und kühl halten.

Schritt für Schritt....

 

Eber war ein junger Mann da, der sich bereit erklärt hat, zu kochen. Er habe bereits für bis zu 10 persoenen gekocht, ohne Probleme, da traue er sich auch zu, für 40 bis 50 Menschen zu kochen.

Toll, wenn Menschen sich etwas zutrauen. Nächsten Dienstag ist dann das erste Mal !

 

 

 Bilder von eben um 13.20 Uhr. in 10 Minuten beginnt die Lebensmittelausgabe:

 


Montag, 6. April

heute beginen wir, an unsere BesucherInnen Spuckschutz auszugeben, da wir uns selbst zur Zeit nicht mehr richtig schützen können.

Über 100 selbst genähte Mundschutzhüllen haben Frauen ( und Männer?) genäht von der Initiaive

Mundbedeckung nähen NW/SÜW und Lambrecht. Organsiert wird das Ganze von Angelika Klein aus Neustadt.

Ganz herzlichen Dank !

Die Resonanz auf unseren Artikel in der Rheinpfalz und Antenne Pfalz vom Samstag war riesig! Wir können jetzt schonmal mindestes einmal die Woche Essen bestellen und das für einige Monate. Und die Kosten übernehmen Patinnen und Paten.

Und wir werden uns jedes Mal, wenn wir Essen geliefert bekommen, die Sponsoren benennen - wenn gewollt.

Auch potentielle Köchinnenund Köche haben sich gemeldet und werden nach und nach eingearbeitet.

Es tut sich was !

Der Lions-Club Neustadt hatte sich bereits letzte Woche gemeldet und einen großen Geldbetrag überwiesen. Denn uns geht es ja wie jeden Betrieb auch:  Unsere Geschäfte haben geschlossen und uns fehlen die Einnahmen.

 

Fotos: Desinfizieren vor und nach Toilettengang

alle anderen Fotos: Spuckschutz ist angekommen !

 


07. April

Gestern hatten wir 46 Mittagessen, Judith B. kochte zu Hause einen sehr leckeren Pichelsteiner Eintopf, dazu gab es Würstschen und ein Stück Baquette.

Was ich ganz vergesen hatte: Auslöser für die vielen Mails und Anrufe und Spenden für ein Mittagessen war ein Artikel, der am Samstag veröffentlicht wurde:

 

Rheinpfalz vom 4.4.

Lichtblick bittet um Spenden − Köche gefunden Auf einen Aufruf der Tagesbegegnungsstätte Lichtblick in der RHEINPFALZ zur Mithilfe in der Küche, haben sich Gaststätten sowie eine Großküche für Schulen und Kindertagesstätten gemeldet. Das teilt Einrichtungsleiter Hans Eber-Huber mit. Einige hätten sich bereiterklärt, gegen Kostenerstattung zu kochen und das Essen dann vom Lichtblick abholen zu lassen. Die Einrichtung sucht nun Paten, die eine Mahlzeit finanzieren. Die Kosten belaufen sich auf etwa 150 Euro pro komplettes Essen. Eine Spendenquittung kann ausgestellt werden. Interessierte können sich per E-Mail an lichtblick_nw@t-online.de oder unter der Telefonnummer 06321/4881802 melden, und zwar montags bis donnerstags von 9 bis 12 Uhr sowie freitags von 10 bis 12 Uhr.

 

Bis gestern nachmittag hatten sich 20 EssensspenderInnen gemeldet, unter Anderem auch der Lions Club Haßloch. Heute können wir in der "Rheinpfalz" lesen:

Lionsclub spendet für „Lichtblick“

Angeregt durch den Spendenaufruf der Tagesbegegnungsstätte „Lichtblick“ in Neustadt hat der Lionsclub Haßloch rasch reagiert. Der Vorstand hat am Wochenende per Fernabstimmung beschlossen, für zwei Wochen das Mittagessen in der Einrichtung zu finanzieren. Hans Eber-Huber vom „Lichtblick“ zeigte sich beim Anruf des Lions-Vizepräsidenten Kai Scherer sehr erfreut über die Spende von 1500 Euro. Da auch bei der Tagesbegegnungsstätte derzeit alles lahmliege, fehlten hier ebenfalls die Einnahmen aus Veranstaltungen und sonstige Zuwenden, so Eber-Huber.rhp/guh

 

Und heute mittag Stand 12 Uhr haben wir bereits die Zusage von insgesamt 51 Mittagessen !

Eben hatte ich ein schönes Telefonat mit Herrn Reis von der Flaschengroßhandel Reis. Die Firma spendet mehrere Essen und auch eine Packung Mundschutz!

 

Los gehts kommenden Dienstag, dann kocht die Firma Sonneck aus Deidesheim wöchentlich einmal für uns. Normalerweise kochen sie für Schulen und Kindergärten....

 

13 Uhr: Es spricht sich langsam rum: heute hatten wir 60 Essen.

Am Samstag haben wir bei Globus noch 1 Pavillon und 4 Stehtische gekauft.

14.30 Uhr: Eine riesige Menschenschlange im Hof wurde mit Lebensmittel bedient. Hier ein paar Bilder dazu:

 


08. April:

 

Ein „ ganz normaler Tag“ während Corona:

  

Dienstag, 7. April 2020:

 

Um 7 Uhr beginnt mein Arbeitstag. Da ist aber im Lichtblick schon einiges am „Laufen“. Bereits seit 6 Uhr bereitet Moni das Frühstück vor mit Unterstützung von Nadine. Da alles im Hof stattfinden wird,  wird alles vorgerichtet. Brote werden geschmiert und in Tüten verpackt, Das Gleiche mit Kuchenstücken und andere süße Leckereien. Gegen 6.30 Uhr ist auch unsere "Speedy" im Lichtblick. Die erste Ladung Brot- und Backwaren werden um 7 Uhr an der Bahnhofsbäckerei abgeholt. Kurz nach 7 Uhr kommen Kalle und Johann mit dem Kühlwagen und bringen erste Lebensmittel vorbei. Über den Vormittag verteilt folgen die „Lebensmittelretter“ und weitere Lieferungen vom Fahrer der Neustadter Tafel. Gegen 8 Uhr sind die Frauen und Männer des Arbeitsprojektes da und verteilen sich im Aufenthaltsraum. Jedes Team besteht nur noch aus 2 Personen, damit auch in den Fahrzeugen der Abstand gesichert ist. Christine verteilt die Arbeiten. Wir arbeiten zur zeit noch zugesicherte Aufträge ab wie z.B. lang geplante Umzüge und sonstige Transporte. Möbel werden zur Zeit nicht abgeholt, da alle unsere Läden geschlossen sind. Zumal das Möbellager mittlerweile Lebensmittelsammelstelle ist. Dort beginnen unsere Leute mit Hilfe der „Lebensmittelretter“ die Waren zu sortieren. Unser Hausratladen ist zwar geschlossen, Waren werden dennoch angenommen und sortiert. Dort und auch in der Kleiderkammer, sowie im Fahrradladen finden große Frühjahrsputze statt. Ich versuche,  fast alle unsere Leute weiter zu beschäftigen, denn für sie ist die Arbeit und Tagesstruktur extrem wichtig !

 

Früh morgens beginnt auch der Aufbau im Hof, d.h. Pavillons werden aufgestellt und Biertischgarnituren. Gegen 9 Uhr kommen die ersten Gäste zum Frühstück. Das geht dann weiter bis 12 Uhr, dann gibt’s Mittagessen. Heute haben wir 60 Essen ausgegeben. Es gab Nudeln mit Hackfleisch-/-Tomatensoße oder Pilzsoße, dazu einen Salatteller. Lecker !

 

 Alle Gäste müssen die Hände desinfizieren und Spuckschutz tragen. Dies soll in den kommenden Tages passieren, sobald wir selbst genähte Stücke erhalten.

 

Um 13 Uhr wird alles abgebaut. Gegen 13.30 beginnt dann die Lebensmittelausgabe. Heute sind dies 47 Personen, die oft für einen ganzen Haushalt Lebensmittel erhalten.

 

3 Haushalte erhalten Lebensmittel per Auto.

 

Gegen 16 Uhr ist Feierabend !

 

Über den Vormittag kamen 5 Frauen und Männer an mein Fenster, um Geld abzuholen. „Lichtblick“ organisiert ja ca. 40 Treuhandkonten. Und 4 Frauen und Männer benötigen Hilfe beim Ausfüllen von Formularen. Mehrere Sach- und Geldspenden wurden vorbei gebracht. Viele Telefonate geführt mit potentiellen  Spendern von Mittagessen. Ab kommende Woche können wir das Kochen 2 bis 3 mal die Woche an Gaststätten übergeben!

 

Was ist anders wie bisher: Das persönliche Gespräch fehlt, der persönliche Kontakt und Austausch mit Kolleginnen und Kollegen. Die Kontakte sind schnell und flüchtig.

 

Die Menschen bringen ihre Papiere und Anträge vorbei und ich bereite diese soweit ich kann vor, und lass sie nochmals zum Unterschreiben kommen. Früher fand dies alles in einem vertraulichen Gespräch statt. Da ging es dann nicht nur um das Ausfüllen. Das fehlt mir sehr!

  

Und noch eine frohe Botschaft: 3 Gaststätten und ein Catterer kochen ab kommende Woche:

1. Fa. Sonneck aus Deidesheim

2. Drei Engel Restaurant aus Neustadt

3. Oscar`s in Neustadt 

Und dann gibt es noch Axel Jostok, der Kochkurse anbietet und eine große Küche zur Verfügung hat. Also 4 mal werden wir bekocht und einmal möchte unsere Speedy gerne selbst kochen.


09.04.

 

Ab und an möchte ich die Menschen vorstellen, die im "inneren Zirkel" des Lichtblicks arbeiten.

Letzten Montag berichtete unser "Stadtsherrif" Jürgen Brenner, dass er auf dem Neustadter Markt Werbung für die Lebensmittelausgabe gemacht habe und nun 3 mal die Woche Gemüse, Obst und Salat abgeholt werden könne. Werktags sei er bereit, dies zu tun.

Ich fragte ihn: Und am Samstag ? Seine Antwort: Ich habe die "Speedy" angerufen, das macht sie jetzt immer.

Unsere "Speedy" Sigrid Hackbarth ist nicht nur die schnellste Maus von Mexiko, sie kann auch nichts ablehnen.

Dass sie schon länger in Rente ist, davon merkt eigentlich niemand etwas. Und in Zeiten wie diese ist sie fast immer in Aktion.

Eigentlich ist Speedy für die Küche und Hygiene im Lichtblick zuständig. Und wenn das nicht in diesen Zeiten genug wäre. Aber- sie ist auch im Vorstand der Neustadter Tafel und dort auch aktiv bei der Ausgabe. Und für sie und andere Helferinnenund Helfer war es gar kein Thema als es darum ging, die Lebensmittelausgabe zum Lichtblick zu bringen. Ich muss sagen, dass ich am Anfang da sehr  skeptisch war, ob wir auch dies leisten können. Wir ? Nein, in erster Linie unsere Speedy. Und- es klappt, das Angebot wird angenommen und auch die Lebensmittelabholung klappt sehr gut.

2017 an Weihnachten, und das findet alle Jahre statt, gabs en Rigbligg uff pelzisch:

 

Wenn isch ach noch nenne will, ist nadierlisch unser Spiidy, die iwerall rumwerkeld un ohne unnerlass fer de Lischdblick do is. Wenn mer die Speedy ned hedden, gäbs jeden dach nur Wasser un brod, ken Kaffee und kee Milsch, de Zucker ded fehle un de Kühlschrank kenndemer verkaafe, weil ehh nix drin weer.

 

Unsere 2 Heerde dede mer ins Ibay schdelle, weil mer nix zum koche hedde un fer des wasser und brod kenne mer  ach garken herd gebrauche.

 

Ach kee Klopaier  wer do, und ihr missten eisch den Hinnere, na ja redde mer ned defuu.

 

Die Briie ded aus de Naas laafe ohne tempodaschdiescher, , des wer awwer ach egal, weil mer jo eh nix zum Putze hedden.

 

Un wenn se ned do weer, dann ded des komische Gereisch fehle, wenn se jemand aarufe duud.  Denn schdat des normale Telefonsignal greischd do en Senger rum als deder gschlachdet werre.

 

Un was weer dann noch, wenn die Spiidy heid sache deed: Rutsche mer doch de Buggel runner, isch geniees jedsd mei Rende und isch wanner aus nach Majorka zum Ballermann.

 

Do loss isch misch verweene, drink jeden Tach en Eemer Sangria und vernasch jeden Dach 10 Menner.

 

Des kennd jo bassiere.

 

Do deede mer ganz schee dumm aus de Wesch gugge.

 

Do geebs kee Worschd meer zum Friehschdick, ach kee Grummbeere zum Middachesse, do hod mer nimmand meer zum verzeehle, zum klaache und zum jammern und zum klatsche.

 

Unser Spieeddy is ned nur die schnellste maus von mexiko, sonnern ach die Fraa, die immer e offenes Ohr hod. Sie ist eefach die Oma, Mudder, Schwester, Bruuder un viels mehr fun neischdad, zu ihr kumme alle Leid, wenn se was uffem herze henn.

 

Un so a fraa gehd dann eefach weg und losd sisch den hernschädel bruzzlle und ligt de ganze Dach am Schdrand fun mallorca?

 

Des gibsd doch ned, des kannisch gar ned klaawe.

 

Awer isch meen, es is haldemol so, die Spiidy kann due und lasse was se will.

 

Vielleischd geht se ach in die Prerie und hieded Schafe odder Lamas?

 

Was wees isch, was se machd wenn sie in Rende iss.

 

Es kennd ach sei, dass se de ganze Dach vor de Glotze hockd, Schpord gibt’s immer zu jeder Uhrzeid.

 

Morschens, mittags, owwens und nachds hockd se dann im Sessel, legt ihr Fies uff de Hocker un fiewwerrd dem Schbiel in der 7. Liga Glickerfischbach gesche Heschdeschdee endgesche.

 

Was wwes isch, was se machd, wenn se in Rende is.

 

Es kennd nadierlisch ach sei, dass sie in die Volkhochschul geht und Schinesisch fer Aafänger anfangt zu lerne. Odder awwer Tai chi orrer Joga fer Rendnerinne ?

 

Orrer vielleischd ach Koche fer Aafänger.

 

Was wees isch, was se machd, wenn sie in rende iss.

 

Eischendlisch wees isch genau, was se machd- sie wird des Gleische mache wie in die viele lange joore vorher.

 

Sie schded frie morschens uff, ned um ihr Badeduch uff de Liegeschduhl am Schwimmingpool zu legge, sonnern um sisch die Zee und alles annere zu butze. Dann machd so noch so annere Sache und los gehds ins Auto un los geht’s Rischdung Amalienstroos 3. Un was se machd, des kenne mer uns denge: Koche, schlawwere,Telefoniere, schlawwere, raache,schlawwere,  uffräume, sauwerrmache, schlawwere, rache , schlawwere, eikaafe, schlawwere, verkaafe, rache, telefioniere, rache und noch viel anneres.

 

Ich glaube, dem ist nicht zuzufügen. Obwohl wir nun 2020 haben und in einer außergewöhnlichen Zeit leben.

Übrigens: Die Essenszahlen pendeln sich so bei 55 bis 6o Portionen ein und auch die Lebensmittelausgabe wird von über 40 Menschen genutzt.

 

Ich wünsche Euch Allen schöne Feiertage und vor Allem: Gesundheit !


14.4.: Am Karsamstag war unser Hof gut gefüllt. Es kamen 42 Menschen, um Lebensmittel abzuholen. Und- alle Lebensmittel, die wir hatten, fanden auch ihre neuen Besitzer! Und heute möchte ich unseren Wolfgang vorstellen. Seit viele Jahren ist er bei uns "Mädchen" für Alles. Er trägt Flyer und unsere Zeitung aus, gießt die Blumen, kümmert sich um die Wertstoffe und weis genau, wenn sie auf die Straße zum Abholen müssen. rollt die Mülltonnen heraus , kehrt den Durchgang und den Bürgersteig - und ist gerade in diesen Zeiten besonders unerlässlich. Bereits gegen 6.30 Uhr morgens steht er bei Fuß und hilft unsere Speedy beim Sortieren der Lebensmittel, fährt mit zum Bäcker, um Backwaren abzuholen und ist immer sehr hilfsbereit. Mittags hilft er dann beim Vorbereiten der Lebensmittelausgabe, und danach wieder beim Abräumen. Seit Corona ist er noch öfters im Einsatz, so zum Beispiel auch letzten Samstag

Die Neustadter Tafel hat gerade beschlossen, die Lebensmittelausgabe ab dem 20.4. wieder selbst zu organisieren. Darüber freuen wir uns sehr. Wir wollen nun die Tage nutzen, um möglichst vielen Menschen einen Mundschutz geben zu können. Der Caritas hatte dazu aufgerufen und wir haben bereits die erste Ladung verteilen können.

14 Uhr: Ich war gerade im Hof zum nachschauen. Der Hof ist wieder voll. Heute sprengen wir die 50 Personen- Marke !

 

Von unserem Tafel- Freund, dem Vorsitzenden Klaus Roth erhielt ich heute folgende Mail:

Hallo Hans,

gestern ist bei uns im Vorstand die Entscheidung gefallen, unsere Tafelarbeit ab Montag 20. April wieder aufzunehmen, d.h. am Mittwoch den 22. April wird die erste Ausgabe wie gewohnt von 13 bis 15 Uhr in unseren Tafelladen in Neustadt stattfinden. Dir und allen Helfern des Lichtblicks ein großes Dankeschön für eure unermüdliche Arbeit und eure großartige Unterstützung. Dank deiner Initiative und der Hilfe durch die Lebensmittelretter ist es gelungen, unsere Tafelkunden während unserer Schließung entsprechend zu versorgen.


Heute ,möchte ich unseren "Kalle" vorstellen. Nein, eigentlich gehört Kalle zur Neustadter Tafel und eigentlich ist er auch dort beschäftigt und organisiert zusammen mit Johann das Sammeln der Lebensmittel. Zur Zeit findet aber die Lebensmittelverteilung hier bei uns im Hof statt und er ist Dauerleihgabe der Tafel.

Und eigentlich gehört er doch zum "Lichtblick". 2002 als unser Arbeits- und Beschäftigungsprojekt "SoliPakt" ins Leben gerufen wurde, gehörte er zusammen mit Gerd zu den beiden Ersten Beschäftigten. Meist am Vormittag- danach musste der Alkoholpegel wieder auf Niveau gebracht werden- arbeiteten sie bei Kirchengemeinden, Kindergärten und unterstützten auch Menschen in ihren Haushalten bei Aufräumarbeiten. Immer Freitags erhielt ich einen Transporter des Roten Kreuzes und dann wurden Umzüge organsiert und Möbel abgeholt oder hingebracht.

Gerd und Kalle machten dann eine Alkoholtherapie und Kalle ist nun seit vielen Jahren "trocken", hat irgendwann einmal den Führerschein gemacht und fährt seit vielen Jahren für die Tafel. Täglich kommt er mehrmals vorbei und bringt Lebensmittel- vor Corona und auch sicherlich danach.

 

Heute mittag hatten wir 52 Lebensmittelkunden.


16.04

Und dann hätten wir noch unseren Werner. Normalerweise ist er in der Kleiderkammer beschäftigt, macht dort eine s.g. AGH (eher bekannt unter Eurojob). Da wir trotz geschlossener Kleiderkammer weiterhin in Ausnahmefällen Kleider abgeben und auch Kleider abgegeben werden, ist Werner vormittags vor allem damit beschäftigt. Und danach kümmert er sich um den Sicherheitsabstand der Lebensmittelkunden. Und das macht er sehr gut!

Heute haben wir aufgerufen, Stoffmasken zu spenden. Wir verteilen diese an unsere Besucher und auch Lebensmittelkunden, und kommende Woche wollen wir ja auch beginnen, Schritt für Schritt wieder unsere Läden zu öffnen.

Und auch da soll gelten:

Mindestabstand, Höchstzahl von Kunden, Mundschutz verpflichtend und vor Betreten Desinfektionspflicht.

An dieser Stelle nochmals ganz herzlichen dank für die vielen Essenspaten. Das hilft uns wirklich sehr in der momentanen Situation.

Ganz herzlichen Dank auch an die Großspender: Lions Hilfe Deidesheim, Flaschengroßhandel Reis, Rudolf-Wittmer-Stiftung, Die "Sieben Schwaben", Stiftung VR Bank Südpfalz , Lions Club Neustadt und Rotary Hilfe Neustadt. Alle haben gespendet, um die Zukunft des Lichtblicks" zu sichern.

Und heute erhielten wir eine Spende vom Küchenhaus Mutschler. Sie schreiben:

"In dieser schweren Krise leiden die Ärmsten der Armen oft am meisten. Durch die "Rheinpfalz" haben wir erfahren, dass besonders der Lichtbolick unter der momentanen Situation hart betroffen ist.

Die Geschäfte kämpfen teilweise selber ums Überleben und daher bleiben die nötigen Spenden aus."


20.04.

Am letzten Freitag hatten wir das letzte Mal Lebensmittelausgabe  im Hof. Es waren 52 Frauen und Männer, die ihre Taschen gefüllt bekamen.

Ab diese Woche wird die Neustadter Tafel wieder Ausgabe machen und wir werden uns nur noch um den Bringdienst kümmern. Zweimal habe ich auch bei der Ausgabe mitgeholfen und ich muss sagen, dass das schon ganz schön anstrengend war. Ein großes Lob an alle Helferinnen und Helfer, und auch an die Männer und Frauen von den Lebensmittelrettern.

Die haben sich, zusammen mit Kalle und Johann von der Tafel, um die Lebensmittelabholung gekümmert.

Einerseits bin ich schon sehr froh, dass nun etwas Normalität in diesen schwierigen Zeiten eintritt, jedoch andererseits war es auch sehr befriedigend, den Menschen helfen zu können, die durch den Virus am Meisten zu leiden haben. Und dann war es ja auch so, dass ich die MitarbeiterInnen des Lichtblicks weiterhin einsetzen konnte, nachdem alle unsere Geschäfte schließen mussten.

Eine ganz wichtige Stütze dabei war und ist unser Winfried. Er ist die "Stimme" des Lichtblicks, die ihr hört, wenn ihr anfruft und das Glück habt, auch verbundenn zu werden, da zufälligerweise nicht besetzt ist. Winfried hat eine AGH Stelle bei uns, d.h. einen s.g. Eurojob. Eigentlich hatte, denn die Maßnahme wurde letzten Woche unterbrochen. Aber- den "Lichtblick" gibts ja noch !

Er ist für die Postadressen zuständig und fürs Telefon, und seit der Coronakrise macht er Dienst am Fenster. Von ihm erhalten die Leute ihre Post aus dem Fenster und Gesichtsschutzmasken, wenn sie in den Hof kommen. Und mittags war er immer dabei bei der Lebensmittelausgabe.

Respekt und ganz herzlichen Dank für deine Treue und Hilfsbereitschaft.


21. April

Heute waren wir nochmals mit den Nacharbeiten der Lebensmittelausgabe beschäftigt. Das Möbellager wurde entrümpelt, einiges zum Wertstoffhof gefahren. Die Möbel wurden wieder ins rechte Licht gesetzt, einige "Ladenhüter" mussten allerdings dran glauben.

Heute haben wir auch die Organisation der Geschäftseröffnungen beprochen und beschlossen. Details dazu unter SoliPakt.

Wir haben uns zu sehr strengen Regeln entschlossen: Händedesinfektion und Mundschutz sind für alle unsere Kunden Pflicht!

Auch der "Lichtlick" wird sich kommende Woche noch weiter öffnen- allerdings nur die Öffnungszeiten. Denn bis auf Weiteres- und ich denke mindestens bis zum Herbst hin, heist es: Kein Zutritt zu den Räumen. Alles findet im Freien statt.

Und da haben wir ein weiteres Problem: Da die Geschäfte ja nach und nach wieder öffnen, füllt sich auch der städtische Parkplatz, den wir die ganze Zeit über für unsere Gäste genutzt hatten. Aber auch hier haben wir eine Lösung gefunden. Einige Mieter haben ihren Platz getauscht mit unseren Parkplätzen, so dass wir nun eine große zusammenhängende Fläche nutzen können, z.T. sogar überdacht !

Und heute hatte ich ein längeres Gespräch mit Giorgina Kazungu-Hass, Landtagsabgeordnete und wohnhaft in Haßloch. Sie wird uns unterstützen bei der Suche nach Zuschüssen von Bund und Land. Auch Isabel Mackensen, Bundestagsabgeordnete, hilft uns bei der Suche, unser Finanzloch zu stopfen.

Natürlich freut es mich ganz besonders, dass unsere Betriebe wieder öffnen, nicht nur wegen den Einnahmen, insbesondere auch für unsere Menschen, die dort ihre Beschäftigung und Lebensmittelpunkt gefunden haben.


22. April:

Heute hatten wir 86 Mittagessen und es gab eine Menschenschlange über den Hof zur Straße und dann Richtung Bahnhof. Zu Essen gab es eine Spende aus Essingen ( Gulasch mit Nudeln) und Geflügelcurry mit Reis von Axel Jostok. Wir werden verwöhnt.

Für jeden Betrieb und Arbeitsbereich habe ich ein Corona- Sicherheitskonzept erstellt mit Rücksprache der Verantwortlichen dort.

Es geht ja nicht nur darum, alles zu desinfizieren und Mundschutz zu verlangen. Jeder Arbeitsschritt muss hinterfragt werden und z.B. auch vermerkt werden, wie viele Personen gleichzeitig in den einzelnen Geschäften sein können.

Unsere Spendeaktion ist gigantisch, heute kam ein riesiger Geldbetrag von der Rotary- Hilfe Neustadt.

Und gestern erhielten wir 4 selbstgebackene Kuchen von den Lions-Damen aus Neustadt. Und das ab sofort jede Woche!


23. April:

Und gestern erhielten wir folgende Mail:

Hallo lieber Herr Eber-Huber, 
ich habe heute doppelt gute Nachrichten!
Einerseits hat unser Spendenaufruf bei unseren Rotary-Mitgliedern eine super Resonanz gehabt, so dass wir in den nächsten Tagen offiziell mit einem nennenswerten Spendenbetrag auf Sie zukommen! 
Unabhängig davon haben wir in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft ein Schutzmasken-Projekt für NW gestartet, an die wir eine Spendenaktion zu Gunsten des Lichtblicks gekoppelt haben. Die Details der Aktion können Sie aus der Beschreibung unten ersehen. Spendengelder, die aus dieser Aktion generiert werden, können wir voraussichtlich ab Ende Mai an Sie weitergeben.
Am Donnerstag gibt es darüber einen Artikel in der Rheinpfalz, die - um die Aktion zu unterstützen - daraus eine Art Serie machen will mit der Platzierung von Bilder von prominenten Neustadter Gesichtern mit Schutzmaske! :-)  😷
Herzliche Grüße und bleiben Sie gesund, 
für den Rotary Club Neustadt an der Weinstraße - Gemeindienst
Und dann der Artikel dazu in der "Rheinpfalz":

Stadt 

Nicht alle haben schon eine

Ab Montag gilt auch in Rheinland-Pfalz Maskenpflicht beim Einkaufen sowie in Bus und Bahn Das wird Händler und Kunden freuen, die bereits einen Mund-Nasen-Schutz getragen haben. Eine Aktion von Rotary und Wirtschaftsentwicklung kommt außerdem gerade recht.

Von Anke Herbert

 
Neustadter Wochenmarkt-Kunden hatten sich am Montag bei der Redaktion beschwert: Nicht alle Beschicker würden Schutzmasken tragen. Was indes auch für den ein oder anderen Marktbesucher gegolten haben dürfte. Ab Montag allerdings hat niemand mehr eine Wahl. Ab dann gilt wegen der Corona-Pandemie Maskenpflicht beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln. Bis dahin gilt nur die dringende Bitte der rheinland-pfälzischen Landesregierung, Masken zu nutzen.Der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft (WEG) zufolge berichten Neustadter Einzelhändler, dass nur ein Viertel der Kunden beim Betreten eines Ladens einen Mund-Nasen-Schutz trägt, seit ab 20. April wieder geöffnet werden darf. Viele müssten erst noch einmal über Sinn und Zweck aufgeklärt werden, seien dann aber sofort bereit, eine Maske aufzuziehen – wenn sie denn eine hätten oder sie gleich in der Innenstadt kaufen könnten.

Sinn und Zweck hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer am Mittwochmorgen so auf den Punkt gebracht: „Ich schütze Dich, Du schützt mich.“ Das Land hat sich nach anfänglichem Zögern doch für die Maskenpflicht entschieden, um eine bundesweit einheitliche Regelung zu ermöglichen.

Eine Aktion der WEG und des Rotary Clubs Neustadt kommt da genau richtig. Sie soll den Corona-Schutz kombinieren mit Unterstützung für die lokalen Unternehmen und Hilfe für die Tagesbegegnung „Lichtblick“. Dreh- und Angelpunkt der Initiative ist, einen Anreiz dafür zu bieten, die Schutzmaske in Neustadt zu kaufen, statt sie beispielsweise im Internet zu bestellen.

An Firmen sind örtliche Nähstuben, Stoffläden und Händler im Boot. Die einen fertigen Schutzmasken selbst an und bieten sie auch zum Verkauf, wie Karin Henneke von Rotary erzählt, die anderen verkaufen sie nur. Die Masken würden auf jeden Fall den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts entsprechen. Vor allem kleine Nähgeschäfte oder Schneidereien würden unterstützt, wenn die Neustadter am Ort ihre Maske erwerben, so der Appell Hennekes.

Der regionale Verkauf kommt außerdem dem „Lichtblick“ zugute. 50 Cent vom Verkaufserlös – Rotary und WEG sprechen von einem Preis von acht bis 10,50 Euro je Maske – gehen in den Spendentopf für die soziale Einrichtung in der Amalienstraße. Jedes Unternehmen und auch jeder Kunde könne natürlich zusätzlich spenden.

Derweil suchen Rotary und WEG noch zusätzliche Partner und Unterstützer. Jedes Unternehmen, das mitnähen und verkaufen will, kann sich melden (E-Mail an christian.forsch@neustadt.eu). Außerdem suchen jene Firmen, die schon dabei sind, noch nach Aushilfskräften, die beim Nähen mithelfen. Wer daran interessiert ist, kann eine E-Mail an info@rotary-nw.de schicken.

Alle Informationen zum Thema Schutzmasken sowie die jüngste Aktion finden sich ab kommenden Montag laut Stadtverwaltung auf der städtischen Homepage: wirhelfen.neustadt.eu. Bereits ab dem heutigen Donnerstag ist die Liste der beteiligten Firmen bei den Rotariern unter www.rotary-nw.de zu lesen. Politik

 

Quelle

Datum

Donnerstag, den 23. April 2020

  

Übrigens: Heute hatten wir 103 Mittagessen, gekocht von xden "3 Engeln", das waren über 60 Portionen Schweinebraten mit Rotkraut und Spätzle, und dass noch gespendete Bratwürste von "Round Table", Kartoffelbrei- gekocht von "Speedy

 
Ausgabe Die Rheinpfalz Mittelhaardter Rundschau - Nr. 95

27. April

Heute morgen ist hier die Hölle los. Ununterbrochen klingelt das Telefon, viele Menschen stehen im Hof und wir sind doch ein wenig überfordert. Aber so langsam ( es ist 11 Uhr) werden wir routinierter.

Manche wollen in die Kleiderkammer und ärgern sich, dass immer nur 2 Personen hoch gelassen wird. Ins Möbellager darf höchstens 1 Person.

Dutzende von Telefonarufe: Viele haben ihre Schränke sortiert und haben Kleider und Hausratgegenstände abzugeben.

Und dann ist ja noch der alltägliche Wahnsinn: Anrufe wegen Postadressen, Anfragen wegen Möbelabholung und Umzüge. Alles konzentriert sich zur zeit bei Winfried ( der wurde oben schon vorgestellt).

Am Freitag kam Oliver Zeter, Weingutsbesitzer in Haardt vorbei und brachte mir eine Flasche Rosee - Wein zum probieren vorbei.

Die Aktion ist außergewöhnlich: Pro verkaufte Flasche  " Danke" erhalten wir 1,00 Euro. Das sind bei 4000 abgefüllten Flaschen.....

 siehe auch: https://www.oliver-zeter.de/#!/de

 


28. April:

Die Zahl der Mittagessen geht ein wenig zurück, denn seit gestern verlangen wir wieder 2,00 Euro pro Essen.  Heute hatten wir 52 Essen. Für diese Personenzahl haben wir auch ausreichend Platz, auch unter Dach. Heute morgen hat es ein wenig geregnet, und ich bin sehr froh darüber, dass wir die Pavillons und auch den überdachten Schuppen  haben. Gestern haben wir auch unsere Kleiderkammer und Möbel- Lager eröffnet. Für Möbel gab es eine große Nachfrage, in der Kleiderkammer waren nur 4 Personen. Heute war das Interesse ähnlich. Es muss sich erst wieder herumsprechen, dass wir geöffnet haben.

In den letzten 3 Wochen haben wir über 250 Masken herausgegeben, alle selbstgenäht !

Vom Flaschengroßhandel Reis erhielten wir nochmals 200 OP-Masken für uns Mitarbiterinnen und Mitarbeiter.

 


29.04:

Noch Eine, die im Hintergrund arbeitet. Nadine ist morgens gegen 6 Uhr im Lichtblick und packt Brote und Backwaren in Plastiktüten ein. Und seit Montag ist sie auch wieder fürs Wäsche waschen zuständig. Wer keine Waschgelegenheiten hat, kann die Wäsche in den Lichtblick bringen. Das kostet dann 1,50 Euro- also Wäsche waschen und trocknen und manchmal auch zusammen legen. Un dies nun unter erschwerten Bedingungen, d.h. Spezialwaschmittel und alle Flächen desinfizieren. Natürlich auch sich selbst schützen!

Eigentlich ist ihr Job im Hausratladen zu arbeiten, aber es gibt ja auch noch die Zeit davor!

Wir haben von Aktion Mensch die Nachricht erhalten, dass wir im Rahmen der Corona- Soforthilfe einen Zuschuss erhalten. Und die s.g. Euro-Jobs laufen auch seit Montag weiter. Ein guter Wochenanfang war das !

Heute hatten wir 59 Mittagessen.


30.04:

Gestern nachmittag haben wir unsere neueste Anschaffung abholen können. Die Schreinerei Fischer hat uns einen Hygienetower gespendet, den wir in den Hof stellen werden.

Wer hätte das gedacht, dass wir uns einmal so über Hygiene und Desinfektion freuen !

Und gestern nachmittag konnten wir auch die neue Lichtbolick- Zeitung abholen, die wir in den kommenden Tagen verteilen werden, sowohl per Post als auch in Geschäften etc.

Das Anschreiben zur Zeitung könnt ihr hier schonmal nachlesen:

eigentlich sollte auf der Titelseite das Plakat und der Text zu unserer großen Chor- Gala am 21. Juni stehen, stattdessen begrüßt Sie das Gesicht eines Menschen mit Schutzmaske.

 

Wer hätte vor ein paar Monaten mit so etwas rechnen können?

 

Die „Rheinpfalz“- Redakteurin war kürzlich in unserem Hof und hat einige Menschen interviewt und gefragt, wie sie die Pandemie erleben. Überraschend für mich war, dass fast alle antworteten: „Eigentlich hat sich für mich nicht viel geändert! Hauptsache- der „Lichtblick“ hat weiterhin geöffnet“, - und das haben wir und zwar volle Kanne! Über

 

3 Wochen lang gab es bei uns zusätzlich noch die Lebensmittelausgabe. Täglich hatten wir ca. 120 bis 180 Menschen zu betreuen und zu begleiten und dabei auf die Hygiene- und Abstandsregelungen zu achten.

 

Es freut mich natürlich sehr, wenn ich solche Antworten höre wie oben erwähnt. Viel lieber wäre mir natürlich gewesen, wenn das Chorkonzert stattfinden würde, wie auch alle anderen Veranstaltungen zu Gunsten des Lichtblicks. Da gab es nämlich ein großes finanzielles Loch, das aber viele Menschen und Organisationen in den letzten Wochen versucht haben, wieder zu füllen (siehe auch auf unserer Homepage:

 

www.lichtblick-nw.de

 

Aber für mich und den „Lichtblick“ wäre es viel schlimmer gewesen, wenn auch wir, wie viele anderen sozialen Einrichtungen, gezwungen gewesen wären, zu schließen.

Wir danken Allen ganz herzlich für die großartige Solidarität in dieser außergewöhnlichen Zeit.

Mit freundlichen Grüßen, Ihr Hans Eber-Huber und „Lichtblick“


05.05.

Unsere Moni ist ein Tausendsassa. Sie arbeitet nicht nur ehranamtlich im Lichtblick, wo sie für das Frühstückmachen zuständig ist, sie ist auch bei Tafelausgabe aktiv und Lernpatin beim Kinderschutzbund. Und eigentlich vertreitt sie mich und den "Lichtblick" bei Kongressen und Veranstaltungen zum Themaq Armut und ALG 2 . Und eigentlich war in diesem Frühsomer der Besuch des Armutskongresses in Berlin und ein Caritas Kongress in Stuttgart geplant. Eigentlich aber dann doch nicht, wegen.... ihr wisst schon.

So ist das bei vielen unserer helferInnen- sie sind auch nocht bei der tafel aktiv, bei der Lebenshilfe, Kinderschutzbund und und und.

Aber unsere Moni gebührt besonderesn Dank, denn sie engagiert sich auch politisch, eigentlich schon seit vielen Jahrzenten.

 


06.05.

Und wer versteckt sich hinter den Masken ?

links außen: Brigitte Bardot, Steffi Graf oder Dekan Armin Jung

In der Mitte: Angela Merkel, Donald Trump oder unser OB Marc Weigel ?

Antworten bitte an: lichtblick_nw@t-online.de

Die erste richtige Antwort erhält 1 Mittagsessengutschein.

Ps: Morgen gibt es Spaghetti Carbonara und am Freitag Überraschungsessen von Oscar`s. Heute gabs leckere Chili con Carne von Axel Jostock gekocht.Das mundete 59 Menschen !

 

 

 


08.05.

Das war eigentlich nicht so schwierig. 1258 Menschen haben die richtige Antwort gegeben. Spaß beiseite. Fast 2 Stunden war OB Weigel vor Ort und hat sich über die aktuelle Situation informiert.

Und ich denke, er war schon sehr zufrieden mit dem, was er so gesehen und gehört hat. Und ich war auch sehr zufrieden, denn er hat zugesagt, Ende des Jahres zu helfen, unsere eventuellen "finanziellen Löcher" zu stopfen.

Heute mussten wir unsere Chor-Benefizgala nun auch ganz offiziell absagen, die mit 4 regionalen Chören in der Martin-Luther-Kirche hätte stattfinden sollen. Wir und der Stadtverband Kultur haben uns damit sehr schwer getan. Im letzten Jahr hatten wir bei einer ähnlichen Veranstaltung ca. 4.000,00 Spendengelder eingenommen! Und das schmerzt schon sehr!

Aber auch eine schöne nachricht. gestern habe ich bei Lotto Rheinland-Pfalz angerufen und die Absage mitgeteilt. Frau Hammer, die dort zuständig ist für Sponsoring hat sich sehr für unsere Arbeit interessiert und auch die Homepage angeschaut.

Sie machte den Vorschlag, den Kulturantrag auf einen Sozialantrag umzubenennen und setzt sich sehr dafür ein, dass wir einen Zuschuass auf unsere laufenden Kosten erhalten werden! Und noch eine gute Nachricht: Frau Kern hat Gesichtsmarken genäht und 650,00 Euro für den Lichtblick gesammelt.

Und noch die letzte gute Nachricht: Auch nach geplanter Wiedereröffnung der Gaststätten werden wir weiterhin bekocht von Wiedemann`s "Oscar´s", der Fa. Sonneck  und Axel Jostock. Das hilft uns sehr, denn unsere Küche ist sehr klein und wir können dort die Abstandregeln nicht einhalten. Das selbe Problem haben wir überhaupt in unserer Einrichtung. Nach den momentanen Auflagen könnten wir höchstens 6 bis 8 Menschen einlassen und das bei ca. 60 bis 70 Essen täglich, da hoffen wir doch auf einen langen schönen Sommer. Es müsste natürlich auch regnen, aber bitte dann nur abends und nachts !

Noch 2 Bilder vom Besuch des OB´s und Dekan Armin Jung


11.Mai

Folgende Nachricht erhielten wir:

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz hat gemeinsam mit der Apotheke der Uniklinik Mainz und der BASF

die Hebammen in RLP unentgeltlich mit Händedesinfektionsmittel versorgt. Von dieser Aktion habe ich noch etliche

Liter in meiner Apotheke stehen, die ich nun auch anderweitig sinnvoll verschenken darf.

Und da habe ich an Sie gedacht. Wenn Sie also Bedarf für Händedesinfektionsmittel nach der WHO-Formulierung haben,

dann melden Sie sich bitte bei mir in der

 

Sonnen-Apotheke

Friedrichstraße 25-27

67433 Neustadt

Tel. 35776

 

Mit herzlichen Grüßen

Peter Stahl

 

Und wir haben dann 2 Kisten erhalten!

Noch eine gute Nachricht. Der Weihnachtsmarkt der Nächstenliebe fand ja glücklicherweise vor Corona statt und brachte

uns und vielen anderen Organisationen eine große Spende. Wir erhalten 1.000,00 Euro vom Förderverein Mußbach!


13. Mai

Auch Christine steht ihre Frau in diesen Zeiten. Sie ist zuständig für unseren Transport- Umzugs-Hilfe für Vereine und Kirchen etc- - Bereich.

Und dies ist das Arbeitsfeld, das ohne größere Einschränkungen die ganze Zeit über auch gelaufen ist.

Wir konnten die Umzugswilligen ja nicht auf gepackten Koffern alleine lassen !

Auch Wohnungsauflösungen und Möbeltransporte haben wir weiterhin erledigt.

Und der Rasen am Gemeindezentrum in Lachen-Speyerdorf wuchs auch mit Corona.

Bereits vor Mundschutzpflicht verlangten wir von unseren MitarbeiterInnen, dass sie sich an die strengen Regeln halten mussten. Für unsere Fahrzeuge hieß dies: Höchstens 2 Personen mit Mundschutz durften in einem Transporter fahren. Das war dann schon manchmal etwas komisch, wenn wir eine schwere Couch mit 2 Transportern abholten. Und Desinfektionsmittel und Handschuhe waren  auch an Bord !

Manchmal hilft uns auch der von Aktion-Mensch gespendete Fiesta, der ansonsten für unser Haushaltshilfepersonal angeschafft wurde.

Dort wiederum hatten fast alle Kunden abgesagt - sie wollten sich einfach nicht gefährden.

Heute gibts Essen von Axel Jostock und zwar Geschnetzeltes mit Spätzle. Zum Glück habe ich heute morgen nur ein Marmeladenbrot gegessen!


15.Mai

Und so sieht es bei uns morgens um 8.55 Uhr aus. Unser Frühstücksbuffet mit leckeren Broten, Brötchen und Backwaren. Alles eingepackt in Gefrierbeutel. Die Brote sind mit Butter, Wurst oder Käse oder mit Marmelade bestrichen und die Kuchenstücke liegen auf einen Pappteller. Dazu Kaffee, Tee und Obstsäfte. Die Kaffee- und Teekannen werden regelmäßig desinfiziert.

Und wenn frau/mann sich um diese Uhrzeit umdreht und zu unseren überdachten Plätzen schaut- dann sitzen da meisst schon 4 bis 6 Menschen, die bereits früher komen, weil sie irgendwo übernachten.

Da schaut bei uns niemand auf die Uhr.

Heute mittag hatten wir 58 Essen. Es gab Leberknödel, Sauerkraut und Kartoffelbrei oder als Veggiegericht: Gnocchi mit Käse-Sahnesoße.

Gekocht von Oscar´s beim Kino Cinneplex.  Und Herr Wiedemann, Pächter des Restaurants hat zugesagt, dies auch bis Ende des Jahres wieter zu tun. Hut ab !!

Und dann haben wir auf dem anderen Bild auch noch eine Menge grüner Kisten.

Während der Essensausgabe im Lichtblick hat sich nämlich herausgestellt, dass es einige Mewnschen ihier in der Umgebung gibt, denen der Weg zur Tafel einfach zu weit und beschwerlich ist. Für diese Menschen und auch unsere sonstigen besucherInnen bietenj wir nun täglich eine kleine Lebensmittelausgabe an. Organisiert von- natürlich unserer Speedy.

Und nach Feierabend kommt bauer Sven Wiedemann aus Mußbach vorbei und holt das ab, was übrig bleibt.

Das nenne ich einen sinnvollen Nahrungskreislauf !

Heute haben wir beschlossen, unsere Flohmärkte an der Stiftskirche in diesem Jahr vollends ausfallen zu lassen.

Das passt einfach nicht in diese Zeit und auch der notwendige Abstand können wir dort nicht gewährleisten.

Also, wer Lust auf Nippes hat, einfach in den Hausratladen gehen. Dort steht so viel herum, dass sogar Manches verkauft wird.


19. Mai

Unser Thomas ist im Augenblick nicht nur zuständig für viele Verwaltungsarbeiten- wie zum Beispiel Postadressen ausgeben und verwalten, Lebensläufe schreiben, immer bereit sein, wenn irgendwo der Computer klemmt und vieles mehr. Zur Zeit macht er auch viele Fahrtdienste. Zum Beispiel zum Essen holen.

Und dann haben wir ja noch unsere Gästeliste, die betreut werden muss. Name, Vorname, Adresse und, wenn vorhanden, auch Telefonnummer. Alles in eine Liste eingepflegt und täglich ergänzt. Das hatten wir vor Corona nicht, denn der Lichtblick fragte nicht nach Namen und Adresse, denn wir waren und sind ja ein "niedrigschwelliges" Angebot, d.h. die Menschen können auch ganz anonym unsere Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Das hat sich zur Zeit geändert, denn so sind nun mal die Vorgaben.

Und wie kommt denn dann trotzdem die Statistik zustande, die ein wesentlicher Bestandteil unseres Jahresberichtes ist?  Ganz einfach: Wir haben die Daten für die Menschen mit Postadresse parat und auch die Daten der Menschen, die unsere Beratung und Betreuung wünschen. Was noch übrig bleibt, sind vor allem Menschen, die nur kurz die Einrichtung aufsuchen , die führen wir dann nicht in unserer Statistik.

Was macht er denn  noch, unser Thomas? Wenn jemand zum Arzt gefahren werden muss, wenn Kleingeld zur Sparkasse gebracht werden muss, wenn Flyer und Broschüren neu gesetzt werden müssen, wenn die Homepage neues "Futter" braucht, wenn Plakate und Infozettel gedruckt und laminiert werden müssen, dann, ja dann ist immer Thomas zur Stelle. Und nicht zu guter letzt, denn es gibt sicherlich noch viel mehr, was Thomas macht, ist er auch für das Setzen unserer Zeitung zuständig. Jetzt langts aber !


20.Mai

Auch heute war Sven wieder da und holte die Reste der Lebensmittel ab, die wir nicht mehr weitergeben konnten.

Und nun ist auch alles amtlich: Die AGH-Stellen im Lichtblick werden ab 1. Juni weiter bewilligt.

Für diese Arbeit ist unsere Anita zuständig, die sich da ganz stark eingesetzt hatte.

Das war ein riesiger Aufwand, der sich auch gelohnt hat.

Einige Stellen werden wir nun neu besetzen müssen, viele jedoch können noch eine Zeitlang bei uns weiter arbeiten. Und das ist auch gut so.

Die AGH-Stellen (früher Eurojobs) sind für die meisten unserer MitarbeiterInnen ganz wichtig zum Leben und Überleben. Die Stelle bringt eine Tagesstruktur, eine sinnvolle Beschäftigung und für viele eine Erfüllung.

So und jetzt gehe ich erstmal in Urlaub und du wirst in den kommenden 2 Wochen hier nichts mehr zum Lesen haben.

Unten noch 2 Bilder vom Abbau heute nachmittag. Das ist jeden Tag die Arbeit von Sven, Balu, Dirk, Werner und Wolfgang.

10. Juni

Und jetzt sind wir schon mitten im Juni. Hir ist alles auch ohne mich gut gelaufen und ich werde mich nun wieder ganz um den Alltag hier kümmern. Dies bedeutet auch, dass ich das Tagebuch nun schließen möchte.

Langsam normalisiert sich alles wieder. Bald können wir sogar wieder Urlaub in Malle oder in Korsika machen.

Für uns hier im Lichtblick bleibt alles noch im "Draußen" Modus, und ich befürchte, dass dies auch noch lange so bleiben wird.

Ich wünsche dir nun alles Gute und vor allem eine gute Zeit ! Und vielen Dank für dein Interesse !!!


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